Soll und Haben

Sie stellen sich vielleicht vor, dass Ihr Partner* und Ihre Beziehung doch am Besten so und so sein SOLL. Und Sie HABEN einen Partner* und eine Beziehung der dieser Vorstellung nur zum Teil entspricht. Die Einheit in der diese Differenz zwischen SOLL und HABEN gemessen wird, ist meist Unzufriedenheit. Muss das so sein oder geht es auch anders?

 

Meine Antwort lautet Ja. Ja, theoretisch geht es auch anders. Praktisch auch – wenn die zwei folgenden Voraussetzungen erfüllt sind. Zum einen müssen Sie sich vorstellen können, das es anders geht, z.B. so wie hier im Folgenden beschrieben – zum anderen müssen Sie bereit sein, diese neue „Technik“ auch einzuüben.

 

Es ist ähnlich wie wenn jemand Klavier spielen möchte. Zunächst muss er erst einmal Lust darauf haben und sich vorstellen, dass dieses überhaupt grundsätzlich möglich ist. Dann muss er über längere Zeit üben und sich dabei am besten schon an den kleinen Fortschritten freuen.

 

So kann’s gehen

Ich möchte Ihnen folgende Idee vorstellen, wie Sie Ihre Beziehung und ganz allgemein Ihr Leben zufriedener gestallten können: Voraussetzung für Unzufriedenheit ist, dass wir Konzepte im Kopf haben wie bestimmte Dinge sein sollten. Wenn diese dann nicht so sind, wie es unser Konzept vorgibt, werden wir unzufrieden.

 

Mein Vorschlag ist nun im ersten Schritt diese Konzepte als solche zu erkennen und im zweiten Schritt sie mal probehalber „abzuschalten“. Konkret sieht das so aus: Ich stelle mir vor. mein Partner sollte X tun, er macht aber Y. Wenn ich mir nur Y anschaue, ohne es mit X zu vergleichen, wie fühlt es sich dann an? Mit anderen Worten: Ist Y an sich tatsächlich so schlecht und unerträglich, oder ist es nur der Unterschied zu meinem eigenen Konzept X, der mir so unerträglich vorkommt?

 

Woran erkenne ich Konzepte?

Vor allem daran, dass sie bei anderen Menschen anders sind. Durst ist kein Konzept, denn jeder Mensch hat das Bedürfnis, sogar die Notwendigkeit zu trinken. Ein stets aufgeräumtes Wohnzimmer, eine steile berufliche Karriere oder sexuelle Treue hingegen sind Beispiele für Konzepte, denn manche Menschen legen Wert darauf, andere nicht. Wenn einer Ihrer inneren Sätze beginnt mit: „Meine Partnerin* sollte….“, ist dies ein Hinweis darauf, das Sie es hier mit einem Konzept oder Glauubenssatz zu tun haben könnten, der Ihnen bisher vielleicht noch garnicht bewusst war.

 

Natürlich ist es nicht leicht, derlei als selbstverständlich eingefleischte Konzepte über Bord zu werfen. Darum geht es aber auch nicht und auch nicht darum, eigene Bedürfnisse zu verleugnen. Worum es geht ist erstmal nur das „probeweise Abschalten“ der Konzepte, um ein Gedankenexperiment also das neue Erkenntnisse und Spielräume schaffen kann.

 


* = Dieser Begriff, wie auch weitere Begriffe mit grammatikalischem Geschlecht, sind geschlechtsneutral zu verstehen, d.h. in diesem Fall ist sowohl der männliche Partner wie auch die weibliche Partnerin gemeint

 


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Lebe gefährlich

Zuerst möchte ich allen Lesern ein gutes neues Jahr 2017 wünschen – was auch immer „gut“ für sie persönlich bedeuten mag.
Milos Zeman, der tschechische Präsident, wünschte den Menschen seines Landes zum Jahreswechsel „ein gefährliches Leben, ein Leben voller Risiken und Kämpfe“. Nur traditionsgemäß „Gesundheit, Glück und ein langes Leben zu wünschen“ so sagte er „wäre zu unoriginell und eine reine Phrase“

Ich habe mich gefragt, was Zeman wohl gemeint habe könnte, mit dem „gefährlichen Leben“. Wahrscheinlich ist es nicht die Empfehlung unangeschnallt mit überhöhter Geschwindigkeit über eine Nebel verhangene Autobahn zu rasen.

 

Ich denke, gemeint ist ein Leben, welches das Risiko und den Konflikt nicht scheut an Stellen, wo dies notwendig erscheint. Ein Leben getragen vom Mut für eigenen Positionen einzustehen ohne sich dabei in Starrheit zu verrennen.

 

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Machen Sie einmal folgendes Gedankenexperiment: Stellen Sie sich eine Skala vor – auf der einen Seite steht als Extrem „Querulant und Provokateur“ auf der gegenüber liegenden Seite als Extrem „Mitläufer und Kuscher“. Die Mitte ist ebenfalls markiert. Nun ordnen Sie sich selbst auf dieser Skala möglichst ehrlich ein. Vielleicht fällt Ihnen dabei auf, dass Sie abhängig vom Kontext – Arbeitswelt, Kinder, Partner, Verein/Partei etc. – zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

 

Sind Sie zufrieden mit Ihrer Position in den verschiedenen Bereichen? Wo würden Sie sich gerne mehr in die eine oder andere Richtung bewegen? Was hielt Sie bisher davon ab? Wenn Sie es nun täten, welche Vor – und Nachteile hätte das? Würden Sie wagen, es einmal auszuprobieren?

 

In meiner Arbeit mit Paaren habe ich festgestellt, dass nicht nur zu viel Streit und Konfrontation zu Problemen führt sondern auch zu viel Harmonie, wenn sich diese aus der Angst heraus speist, notwendige Konflikte anzusprechen und fair auszutragen.

 

In diesem Sinne wünsche auch ich Ihnen ein „gefährliches Leben“ – eines welches das Risiko nicht scheut an den Punkten, wo dies notwendig ist.

 


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Infoabend Bewusstes Entladen

Sicherlich kennen Sie das: Jemand drückt Ihnen „die Knöpfe“, Sie sind gereizt und ungehalten, verlieren ohne es zu wollen Ihre Souveränität, lassen Ihre Spannung oder Wut dann z.B. am Gegenüber ab oder unterdrücken sie mühsam und es kommt zu Streit und zur inneren und/oder äußeren Disharmonie.

 

Oder umgekehrt, Sie drücken ungewollt einer anderen Person die Knöpfe, triggern sie, aktivieren sie durch eine Kleinigkeit, und verstehen gar nicht warum diese Person so übertrieben und aggressiv reagiert…..

 

Der emotionale Rucksack

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Schuld daran ist unser „emotionaler Rucksack“ in dem sich bei uns allen im Laufe des Lebens allerlei unausgelebte Gefühle abgelagert und zu Frust und Wut verwandelt haben. Wenn Sie keine Lust mehr haben, sich immer wieder Knöpfe drücken zu lassen, müssen Sie den Rucksack angemessen entrümpeln.

 

Das bewusste Entladen ist eine sehr wirkungsvolle Technik angestaute Emotionen aus unserem „emotionalen Rucksack“ zu entlassen und so entspannter, selbstbestimmter, souveräner und (konflikt)freier zu leben. „Erfunden“ hat diese Methode Vivian Dittmar (www.viviandittmar.net), nachzulesen ist sie in Ihrem Buch „Bezeihungsweise“ welches auch darüber hinaus sehr empfehlenswert ist.

 

Das bewusste Entladen geschieht zu zweit: Eine Person entlädt, die andere hält den Raum, und dann umgekehrt. Es sind keine besonderen Vorkenntnisse oder Fähigkeiten notwendig, nur die Bereitschaft, sich drauf einzulassen und es auszuprobieren.

 

Was erwartet Sie am Infoabend?

– Kurzer theoretischer Hintergrund zum emotionalen Rucksack und den abgelagerten, geronnenen Emotionen

– Ausführliche, praktische Beschreibung des bewussten Entladens, insbesondere

– Was bedeutet Raum halten?

– Wie entlade ich „richtig“?

– Kurze Demonstration einer bewussten Entladung

– Beantwortung Ihrer Fragen

 

Wann? Wo?

Dienstag, den 13.12.

in den Räumen von meeet – West (www.meeet.de),

Konstanzer Straße 15A – 10707 Berlin Wilmersdorf,
direkt an der U Bahn Station Konstanzer Strasse

 

Ankommen ab 19.30
Beginn pünktlich 20.00
Ende gegen 21.30

 

Der Eintritt ist frei, ich bitte aber um Anmeldung per e-mail, da die Plätze begrenzt sind unter:

beratung@miklaw.de

 


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Furchtbar oder fruchtbar

Keine langfristige, ernsthafte Beziehung kommt ohne Konflikte aus aber es ist ein entscheidender Unterschied ob diese in furchtbare Streits oder fruchtbare Auseinandersetzungen münden. Sie haben die Wahl!

 

Zugegeben, der letzte Satz ist ein wenig provokant, denn wenn das wirklich so einfach wäre mit der Wahl, dann gäbe es diese furchtbaren Streits ja gar nicht. Wer will die schon?

 

Diese Frage ist nicht so rhetorisch wie sie scheint, denn auch schlimme Streits haben eine Funktion. erfüllen einen Zweck, der den meisten Menschen freilich nicht bewusst ist. Sie lassen ein Paar gemeinsam tiefe Emotionen erleben und dabei ist das Vorzeichen – Minus für Streit und Verletzung oder Plus für Freude und Intimität – erst einmal egal.

 

Streiten bedeutet Wunsch nach Kontakt

Mit anderen Worten: Streiten bindet Menschen emotional aneinander aber es gibt eben sinnvollere, fruchtbarere, schönere, nährendere Formen der Begegnung. Wenn Sie viel streiten, stellen Sie sich die Frage: Auf welche Weise genau würde ich statt dessen lieber mit meinem Partner in Verbindung sein? Streiten drückt immer den Wunsch nach Kontakt aus, auch wenn es sicherlich geeignetere Möglichkeiten gibt, dieses Bedürfnis zu erfüllen. Diese anderen Optionen aber gilt es erst einmal zu erkennen und zuerlernen.

 

Sie sehen schon, Konfliktvermeidung ist kein Lösungsweg, denn damit würde man auch dem Kontakt auf dem Wege gehen. Auch deshalb weil angestaute, ungelöste, also schwelende Konflikte zu so etwas wie „Korrosion auf den Kontaktflächen“ führen

 

Konfliktvermeidung ist keine Lösung – was dann?

Konflikte müssen zeitnah und konstruktiv ausgetragen werden, aus zwei Gründen: Zum einen führt jeder für BEIDE Seiten gut gelöste Konflikt, ein Konflikt also, nach dessen Lösung es weder einen Gewinner und einen Verlierer, noch all zu faule Komprisse gibt, an sich schon zu tieferem Kontakt. Zum anderen schafft ein solcher Art beendeter Konflikt wieder Platz um sich gemeinsam mit „gereinigten Kontaktflächen“, den freudvollen Dingen des Lebens zuwenden zu können.

 

So gesehen, erschrecken Sie nicht vor dem nächsten Konfiken – schrecken Sie nicht vor ihnen zurück, sondern freuen Sie sich über die Chance, den positiven Kontakt mit Ihrem Partner zu vertiefen.

 

Leicht gesagt

Wahr ist aber natürlich auch, dass sich nicht jeder Konflikt einfach mal so eben ohne Gewinner, Verlierer und faule Kompromisse bereinigen lässt. Das braucht viel Einfühlungsvermögen, Selbstreflektion, Mut und kommunikatives Geschick – alles Dinge die wir leider nicht in der Schule lernen (obwohl sie viel nützlicher sind als mach anderer angeeigneter Ballast).

 

Weil diese Fertigkeiten aber, wie alles andere auch, erst einmal erlernt und geübt werden müssen, ist es oft schwierig, ohne Hilfestellung von außen direkt den furchtbaren Streit in eine fruchtbare Auseinandersetzung zu verwandeln. Scheuen Sie sich daher nicht, dabei auch auf professionelle Unterstützung zurück zu greifen.

…Kontrolle ist besser?

Kontrolle sei besser als Vertrauen, meinte zumindest Lenin und wollte damit sagen man soll sich nur auf das verlassen, was man nachgeprüft hat. Dies mag in einigen Lebensbereichen seine Richtigkeit haben – nicht so in der Liebe.

 

Lenin verstarb zu früh um die Theorien des Physikers Werner Heisenberg zu kennen, die in etwa besagen, dass wir ein System, welches wir beobachten, messen und erst recht eines, welches wir zu kontrollieren versuchen, dadurch auch verändern.

 

Man muss kein berühmter Quantenphysiker sein um nachvollziehen zu können, dass wir unseren Partner nicht kontrollieren können ohne dass dies einen Einfluss auf ihn oder sie hätte – und zwar einen Negativen.

 

Kontrolle warum?

Es gibt grundsätzlich zwei Motive, den Partner kontrollieren zu wollen, die oft nicht scharf zu trennen sind:

 

Entweder geht es darum zu erfahren, was der Partner so tut. Dann kontrollieren wir ob das was er oder sie sagt, was er/sie tut auch der Wahrheit entspricht.

 

Oder wir wollen kontrollieren ob der andere auch das aus unserer Sicht „Richtige“ tut.

 

Wenn Sie nun nach dem Lesen dieser beiden Möglichkeiten eine ganz feine Kontraktion oder Einschnürung in Ihrem Bauch wahrnehmen – achten Sie einmal bewusst darauf – ist dies ein klarer Hinweis darauf, dass Sie (oder zumindest ihr Körper) spüren, das Liebe so nicht funktionieren kann.

 

In beiden Fällen nämlich mangelt es an Vertrauen in den Partner und Misstrauen ist Gift für die Liebe.

 

So tun als ob

Vertrauen bedeutet so tun als ob, auch wenn man sich nicht 100% sicher sein kann. Ist man sich 100% sicher, braucht man kein Vertrauen mehr, da es durch Gewissheit ersetzt wird. Doch auch wenn wir es uns noch so wünschen – Gewissheit gibt es im Leben nicht (allerhöchstens im Tod).

 

Kontrolle einem Partner gegenüber wird genau das eintreten lassen, was die Kontrolle eigentlich verhindern sollte. Der kontrollierte Partner wird sich vom Kontrollierenden entfernen.

 

Wenn Sie sich selbst also dabei ertappen, Ihren Partner zu kontrollieren, fragen Sie sich zunächst ob es wirklich einen spezifischen Grund für Ihr Misstrauen gibt? Wurde Ihr Vertrauen tatsächlich von diesem Partner schon einmal missbraucht?

 

Selbst wenn das der Fall ist, kann die dauerhafte Lösung nicht in Kontrolle liegen sondern im Aufbau eines wacheren, lebendigeren Vertrauens als bisher. Zugegeben, kein ganz leichter Weg, auf dem ich Sie aber gerne begleite.

Du Egoist!

Haben Sie diesen Vorwurf schon einmal gehört?
Oder ihn selbst schon einmal ausgesprochen?
Und wieso eigentlich Vorwurf, ist es denn schlecht ein Egoist zu sein?

 

Ihre spontane Antwort lautet vielleicht: „Klar ist das schlecht“, denn im allgemeinen Sprachgebrauch ist der Begriff negativ besetzt. Meine Antwort lautet: „Es kommt drauf an, denn Egoismus hat auch positive Aspekte“. Es lohnt sich also zwischen gesundem und übertriebenem Egoismus zu unterscheiden.

 

Dass letzteres sich meist negativ auf Beziehungen auswirkt, muss nicht näher begründet werden. Wenn einer der Partner immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist, verliert er das Wohl des anderen Partners und der Partnerschaft aus dem Blick.

 

Egoismus ist nicht gleich Egoismus

Aber was passiert umgekehrt, wenn einer der Partner, nennen wir ihn A., gar keinen Egosimus zeigt, immer nur die Partnerschaft und die Wünsche des Partners B im Blick hat und seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen hinten anstellt?

 
Hier kommt es drauf an, wie Partner B bezüglich seines Egoismus „gestrickt“ ist. Hat er einen
 
– Übertriebenen Egoismus
– Gesunden Egoismus oder
– ebenfalls Verminderten Egoismus
 
In den ersten beiden Fällen wird sich A früher oder später ausgenutzt und unzufrieden fühlen, da er von B bewusst oder unbewusst eine ähnlich Haltung erwartet, wie er sie selbst hat. Hat Partner B bezüglich des Egoismus tatsächlich eine ähnlich geringe Intensität wie Partner A, wird die Beziehung sehr wahrscheinlich flach und flau werden, weil keiner von beiden, aus Rücksichtnahme auf den anderen, eine Richtung, einen Wunsch, einen Impuls einbringen kann.

 

Selbstführsorge

Ersetzen Sie das Wort „Egoismus“ einmal durch den neutraleren Ausdruck „Selbstführsorge“. Plötzlich wird aus dem „schmuddeligen“ Egoismus eine positive Fähigkeit. Es wird leicht verständlich, dass zu wenig Selbstfürsorge nichts Gutes sein kann.

 
Diese Überführung eines Problems (Egoismus) in einen neuen Zusammenhang (Selbstfürsorge) ist übrigens ein wunderbares Beispiel, für ein wichtiges Element meiner Arbeit mit Paaren: Den Perspektivwechsel, die ungewöhnliche Neuinterpretation von Gegebenheiten, durch die oft Bewegung in bisher festgefahrene Situationen kommt.

Das war schön!

Ab und zu schreibe ich hier über die kleinen Geheimnisse glücklicher Paare. Hier ist eines davon: Sagen Sie sich abends beim zu Bett gehen, was schön war am vergangenen Tag. Nicht manchmal sondern regelmäßig.

 
Dies unterstellt nicht, das jeder Tag (gleich) schön ist – aber jeder Tag hat auch seine schönen Momente. Die Lebens- und Liebeskunst besteht drin, diese schönen Augenblick zu erkennen und sich bewusst zu machen – alles eine Frage der Übung.

 
Und natürlich wird es solche schönen Augenblicke geben, die Sie allein erleben, an denen Ihr Partner gar nicht beteiligt ist und solche, zu denen Ihr Partner einen Beitrag geleistet hat. Beide Arten sind es wert mit dem Partner geteilt zu werden.

 

Drei Augenblicke

Ihr Ritual könnte so aussehen: Beschreiben Sie Ihrem Partner oder Partnerin in kurzen Worten maximal drei schöne Augenblicke des vergangenen Tages. Achten sie darauf das Ihr Partner wenn möglich mindestens in einem der Beschreibungen zur Schönheit der Situation beigetragen hat. Es geht nicht darum, jede Einzelheit zu erzählen, sondern die Quintessenz dessen, was diese Momente für Sie hat wertvoll werden lassen.

 
Als Zuhörer bedanken Sie sich dann bei Ihrem Partner dafür, dass er Sie hat teilhaben lassen, kommentieren Sie aber nicht was Sie gehört haben, auch wenn Sie vielleicht nicht alles verstanden haben oder nachvollziehen können. Dann wechseln Sie die Rollen. Zusammen sollten 5 bis maximal 10 Minuten reichen.

 

Einmal ist kein mal

Zu einem Ritual wird diese Übung dann, wenn Sie sie regelmäßig – in diesem Fall möglichst täglich – wiederholen. Der Sinn des Rituals ist es, Vertrauen und Verlässlichkeit zu stärken, nach dem Motto: Egal wie der Tag auch war, egal wie gut wir uns heute verstanden haben – wir wissen was wir am Leben und an einander schätzen.
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Und wenn Sie oder Ihr Partner mal auf Geschäftsreise sind? Machen Sie die Übung trotzdem – für sich allein. Senden Sie das, was sie sonst aussprechen würden einfach in Gedanken an Ihren Partner. Wenn auch nicht die genauen Inhalte, so kommt doch vielleicht die Stimmung Ihrer Gedanken auf magische Weise bei ihrem Partner an – fragen Sie ihn mal.

Frühlings Feelings

Was fällt Ihnen spontan ein zum Stichwort Frühling? Vielleicht so etwas wie zweiter Frühling oder eben Frühlingsgefühle? Und auch weitere Assoziationen wie Frühjahrsputz, „der April (und nicht nur der) macht was er will“, Aufblühen oder Schmetterlinge im Bauch passen zu dieser Jahreszeit. Im heutigen Blog möchte ich meine Ideen zu zweien dieser frühlingshaften Stichworte mit Ihnen teilen:

 

Frühjahrsputz

Eine gründliche Reinigung – auch in den Ecken in die man meist nicht so hinschaut – tut nicht nur Ihrer Wohnung sondern von Zeit zu Zeit auch Ihrer Beziehung gut. Und genau wie beim echten Frühjahrsputz braucht es erst einmal etwas Überwindung und Entschlossenheit zu beginnen – und dann kann es sogar Spass machen.

Frühjahrsputz für Ihre Beziehung
Frühjahrsputz für Ihre Beziehung

Diese Freude am Frühjahrsputz kann sich aber nur dann einstellen, wenn Sie die richtigen Putztechniken kennen und geeignete Hilfsmittel zur Hand haben. Nützlich ist auch ein Plan, was Sie putzen wollen und allein macht es weniger Spass als zu zweit oder mit Mehreren. Genauso ist es auch beim Beziehungsputz.

  • Vereinbaren Sie einen Zeitpunkt mit ihrem Partner für das Beziehungsputz – Gespräch
  • Machen sie sich Notizen was Sie ansprechen möchten
  • Legen Sie sich innerlich die richtigen Putzutensilien parat, wie die Bereitschaft
  • – Mit wohlwollenden Ohren zu hören (siehe Blogbeitrag hierzu)
    – Ohne Vorwurf zu sprechen, statt dessen
    – In der Ich-Form über sich selbst zu berichten
    – Sich gegenseitig ausreden zu lassen, aber auch
    – Die eigene Redezeit zu begrenzen

 

Der zweite Frühling

Gerade bei Beziehungen, die schon etwas in die Jahre gekommen sind ist solch ein regelmäßiger Beziehungs-Putz besonders wichtig. Und oft führt er zu einem zweiten oder dritten Frühling.

Langsame Computer und eingeschlafene Beziehungen machen keinen Spass
Langsame Computer und eingeschlafene Beziehungen machen keinen Spass
 
So wie Sie die Festplatte ihres Computers immer mal wieder von unnützen Programmen und Fragmenten reinigen sollten und ausgereiftere Software aufspielen sollten, so sollten Sie auch Ihre Beziehung aktualisieren. Tun Sie dies nicht, wird Ihr PC sehr langsam und ihre Beziehung schläft ein – beides macht nicht wirklich Spass.
 
Ein zweiter Frühling bedeutet, dass Sie Neues tun mit dem alten Partner und das ist alle mal besser als das Alte zu tun mit einem neuen Partner

 


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Die Kunst des Liebens

Als Menschen leben wir im emotionalen Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach Zugehörigkeit, Sicherheit, Geborgenheit einerseits und dem Bedürfnis nach Abenteuer, Unbekanntem, Neuen, andererseits. Die Frage ist also, wie wir uns am besten bewegen zwischen diesen natürlichen Polen. Und die ist nur individuell zu beantworten.

 

Dankenswerter Weise hat mich ein Klient aus dem Raum Stuttgart darauf aufmerksam gemacht, dass ich in einem Beitrag von Sonntag-Aktuell zitiert wurde.

 

Sonntag-Aktuell ist die Sonntagsbeilage der Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Mannheimer Morgen und weiterer kleinerer Lokalzeitungen der Region.

 

Die Kunst der Polyamory

Der Artikel mit dem Titel „Die Kunst des Liebens“ berichtet über ein Berliner Paar welches innerhalb eines polyamoren Netzwerkes eine offene aber verbindliche Beziehung führt. Und zurecht trägt der Beitrag den genannten Titel, denn diese Art, die Liebe zu leben ist wahrlich eine Kunst. So verschweigt der Beitrag auch nicht die Schattenseiten dieses Modells und lässt auch Menschen zu Wort kommen, welche keine guten Erfahrungen mit Polyamory gemacht haben.

 
Aus meiner Beratungserfahrung braucht es ganz bestimmte persönliche Voraussetzungen, um als verbindliches Paar (oder auch als verbindliche größere Konstellation) auf zufrieden Weise polyamor leben zu können. Grundsätzlich ist Neugierde und Mut wichtig, Unbekanntes Terrain zu betreten. Auch eine sehr gut ausgeprägte Kommunikationsfähig ist essentiell. Und es braucht den Willen Ungewohntes – vielleicht sogar Unvorstellbares – zu üben, z.B. die allmähliche Wandlung von Eifersucht in Mitfreude.

Die hohe Kunst mehrere Lieben zu leben
Die hohe Kunst mehrere Lieben zu leben

Wie Polyamory gelingen kann

Natürlich sind alle genannten Fähigkeiten und Künste ebenso nützlich in einer klassischen Paarbeziehung. Hier kann man sich aber eher noch mal kurzfristig am „Geländer der Konventionen“ festhalten, wenn man ins Straucheln gerät. Dies ist bei unkonventionellen Beziehungen weniger gut möglich.

 
Erfahrungsgemäß gelingt Polyamory am besten in entsprechenden, vertrauensvoll -gewachsenen Netzwerken. Schwieriger ist es meist, wenn eine Person z.B. mit zwei anderen Menschen erotisch verbunden ist, sich dies beiden Menschen aber gar nicht kennen und alle auch nicht in einem entsprechend polyamor-positiven Umfeld leben.

 
Wenn Sie diesen Artikel lesen möchten, können Sie eine pdf-Kopie für private Zwecke bei mir anfordern: beratung@miklaw.de

 


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Paar Tage ohne TV und PC

Hand aufs Herz – mit wem haben Sie aktuell die intensivere Beziehung? Mit Ihrem Partner – oder dem PC? Nutzen Sie doch die Winterabende für analoge Entdeckungsreisen miteinander. Eine Einladung.

 

Ein paar Tage ohne TV und PC kommt Ihnen übertrieben vor? Aber wie wäre es mit einem Paar-Abend ohne Fernsehen und Computer? Vielleicht einmal in der Woche oder zumindest alle 14 Tage. Dabei müssen Sie gar nicht einmal auf Thriller oder Komödie verzichten – gehen Sie mal wieder zusammen ins Kino oder ins Theater. Oder lesen Sie beide ein Buch während Sie auf dem (selben!) Sofa sitzen und sich eventuell sogar nebenbei noch an den Füßen kraulen.

 

Die verbindliche Form ist wichtig

Wichtiger noch als der Inhalt des Paar-Abends ist seine verbindliche Form. Ihr Paarabend muss einen wichtigen Stellenwert in Ihrem Leben bekommt, ähnlich wie ja auch Ihre Paarbeziehung selbst eine hohe Priorität für Sie haben sollte. Ein solcher Paar-Abend kann also nicht einfach mal so verschoben oder gestrichen werden, schon gar nicht einseitig. Natürlich kann es ausnahmsweise einmal Gründe geben, einen Paar-Abend zu verschieben. Dies kann dann gleich eine Übung für Sie sein, mit Ihrem Partner einvernehmlich einen neuen, zeitnahen Ersatztermin auszuhandeln.

 

„Keine Zeit“ gilt nicht

Die Ausrede „Dafür haben wir keine Zeit“ gilt jedenfalls nicht, denn Zeit ist das einzige Gut was gerecht verteilt ist unter den Menschen. Jeder hat 24 Stunden pro Tag. Die Frage ist lediglich: Wozu verwende ich meine 24 Stunden. Zum Fernsehen? Zum Sitzen vor dem PC? Zum Putzen der sowieso schon blitzblanken Wohnung?
 

Wie wäre es wenn Sie den Begriffen PC, TV und Putzen für einen Abend in der Woche eine neue Bedeutung geben würde? PC steht dann für Paar Communication, TV für Tolle Verabredung oder Tragfähige Verbindung, Fernsehen für gemeinsam in die Ferne sehen und Pläne schmieden und Putzen und Aufräumen für das bereinigen und ordnen von Beziehungsthemen, die während der Woche aufgelaufen sind.

 


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