Lieblos Lieben – dies ist ganz offensichtlich ein Widerspruch. Und dennoch sehe ich in meiner Praxi häufig, wie lieblos Liebespaare miteinander umgehen. Es scheint dann wichtiger, selbst Recht zu haben und den Partner damit ins Unrecht zu setzen, als liebevoll miteinander umzugehen und damit die gegenseitige Liebe zu zeigen.
Ein von Wohlwollen geprägter Umgang miteinander ist eine unbedingte Notwendigkeit für eine fruchtbare, gedeihliche, befriedigende Liebesbeziehung (clicken Sie heirzu auch zum Blogbeitag „Wohlwollende Ohren“). Warum tappen so viele Paare stattdessen in die die Falle Lieblosigkeit und Rechthaberei?
Die Falle der Lieblosigkeit und Rechthaberei
Dafür mag es vielerlei Gründe geben. Einer davon ist folgende Verwechslung: Der Glaube nämlich, dass liebevoller, wohlwollender Umgang bedeutet, dass wir mit allem einverstanden sind was unser Partner tut und sagt, und wir unsere eigene Meinung und Bedürfnisse zurück halten müssen um des lieben Friedens Willen. Genau dies führt nicht zu liebevollem, wohlwollendem Umgang – ganz im Gegenteil, es führt zu Aggression und Frustration und damit wieder in die Falle.
Was ist die Lösung? Wie kann der Teufelkreis aus liebloses Verhalten verursacht beim Partner Frustration und Aggression, führt wiederum zu lieblosem Verhalten des Partners usw. gestoppt und umgedreht werden in die Engelsspirale aus Wohlwollen führt zu Entspannung und innerer Freude führt auch beim Partner zu Wohlwollen usw.?
Vom Teufelskreis zur Engelsspirale
Der Schlüssel liegt in der wahrhaftigen Kommunikation. D.h. alles Wesentliche darf und muss in einer starken Beziehung angesprochen werden. Nicht wesentlich ist, wer als letztes den Müll herunter gebracht hat und ob dies vor 2 oder 3 Tagen war. Solche Scheingefechte werden zwischen Paaren unterbewusst oft deshalb geführt, um vom Wesentlichen abzulenken. Denn es kann beängstigend sein, an das Wesentliche, an der Kern der Dinge vorzustoßen. Und dennoch ist es die Grundlage für eine erfüllte, starke Beziehung. Liebe wird aus Mut gemacht.*
Das Wesentliche in einer liebevollen, wohlwollenden Art auszusprechen, anstatt dem Partner Vorwürfe um die Ohren zu hauen, die sich auf Unwesentliches beziehen, darin besteht die Kunst. Und wie beim Erlernen einer jeden Kunst – dem Spielen eines Musikinstrumentes beispielsweise – bedarf es der Anleitung, des Übens, der Geduld und der Fähigkeit mit Rückschlägen umzugehen.
* = Zitiat aus dem Lied „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ von Nena. Zum Hören und Sehen draufclicken. Achten Sie auf den Text: „Die Zeit ist reif für ein bißchen Zärtlichkeit“, auch wenn Sie Ihre Traumschlösser nicht auf Sand bauen sollten.
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