Das Passwort

Neulich musste ich mein Passwort für den Zugang zu meinen e-mails ändern, welches ich jahrelang täglich benutzt hatte. Das neue Passwort war leicht für mich zu merken. Was glauben Sie was geschah am Tag nach der Passwortänderung?

 

Natürlich hatte ich die Passwortänderung – nicht das Passwort selbst – vergessen und das alte eingegeben. Fehlermeldung – kein Problem, neues Passwort eingeben, wunderbar – das klappt ja Bestens.

 

Verinnerlichen braucht Zeit

Und was glauben Sie geschah am zweiten Tag nach der Änderung? Und am dritten und am vierten Tag? Genau das selbe – das alte Passwort floss wie automatisch aus mir heraus! Am fünften Tag fing ich wieder an, das alte Passwort einzugeben, doch schon beim Schreiben fiel mir mein Fehler auf und ich korrigierte ihn. Nach weiteren drei Tagen habe ich das nicht mehr ganz so neue Passwort dann das erste mal von Anfang an richtig eingegeben. Und Tags drauf der Rückfall wieder zum alten Passwort…..

 

Dies ist nun einige Monate her und meist gelingt es mir nun, gleich den richtigen Code einzugeben. Warum schreibe ich darüber? Weil die wichtige Erkenntnis daraus ist: Das richtige wissen heißt nicht das richtige tun. Oder: Neue Erkenntnisse brauchen Zeit bis sie zuverlässig umgesetzt werden.

 

Geduld mit sich und dem Partner

Freuen Sie sich daher über neue Erkenntnisse und sein Sie gnädig und wohlwollend mit sich selbst und Ihrem Partner, wenn den Worten nicht sofort zuverlässig die entsprechenden Taten folgen. Unterstellen Sie nicht böse Absicht oder eine „Alles-egal-Haltung“, denn Ursache ist die Macht der alten Gewohnheit.

 

Und erkennen Sie und erkennen Sie an, wenn Sie oder Ihr Partner zwar „falsch“, d.h. dem alten Muster folgend beginnen aber noch vor dem „Drücken der Eingabe-Taste“ den Fehler bemerken und korrigiert.
Haben Sie Geduld mit sich und anderen.

 


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Wollen Sie Ihr Problem lösen?

„Natürlich wollen wir Probleme lösen, sonst wären wir ja nicht hier“, bekomme ich oft zu hören, wenn ich diese Frage meinen Klienten in der Praxis stelle. So klar uns selbstvertändlich wie es scheint, ist die Antwort aber garnicht.

 

Viele halten die Frage für rein rhetorische – das ist sie aber nicht. So natürlich wie es scheint ist der Wille zur Problemlösung nicht und die Frage daher durchaus berechtigt. Es gibt nämlich viele Gründe, zu einer Paartherapie zu kommen z.B. folgende (bewussten oder unbewussten) Wünsche an den Therapeuten:
 

Viele Gründe zur Paarberatung zu gehen

– Er soll meinem Partner einmal sagen was er alles falsch macht

 
– Er soll meinen Partner verändern, „zurechtrücken“, ihn/sie wieder „aufs Gleis setzen“

 
– Er soll bestätigen, dass ich mit meiner Sichtweise auf meinen Partner(in) recht habe

 
– Er soll uns die Entscheidung abnehmen, ob wir uns trennen oder zusammen bleiben sollen

 

Eine andere Varianten ist, dass ein Partner auf Drängen des anderen mit kommt zur Beratung. Das muss nicht von vornherein schlecht sein, solange der „mitgenommene“ Partner nicht eine innerliche Boykotthaltung hat, nach dem Motto: „Das hat eh alles keinen Sinn, aber es soll ja nicht so aussehen, als verweigere ich mich“.

 

Verantwortung für gewünschte Veränderung übernehmen

Prüfen Sie also, bevor Sie sich zu einer Beziehungsberatung oder -therapie anmelden Ihre wahren Gründe für diesen Schritt. Wollen Sie Ihr Problem wirklich lösen? Falls Ihre Antwort ein wahrhaftiges „JA“ ist, bedenken Sie Folgendes:
 
Sie können Ihr Paarproblem nur lösen, wenn SIE SELBST die volle Verantwortung übernehmen, für die Situation in der Sie sich gerade befinden. Sind sie dazu bereit?
 
Wenn Sie diese Verantwortung nicht übernehmen möchten, machen Sie sich zum ohnmächtigen Opfer, geben also Ihre Macht ab, Ihre Situation zu ändern, liefern sich „den Umständen“ oder Ihrem Partner aus. Keine gute Voraussetzung, wenn SIE Ihre Probleme wirklich lösen wollen.

 


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